Der „Standard“ und die „Salzburger Nachrichten“ haben zu dem Mordaufruf des Users „Eule“ berichtet und natürlich auch im Büro von Martin Graf recherchiert. Alexander Höferl, Pressesprecher von Martin Graf und praktischerweise auch Chefredakteur von unzensuriert.at, zeigte sich uninformiert und versprach die umgehende Löschung. Dem „Standard“ erklärte er, „Postings mit bedenklichem Inhalt könnten jederzeit gemeldet und in weiterer Folge entfernt werden“.
Das haben LeserInnen von unzensuriert.at allerdings auch gemacht: Sie haben in Postings auf die strafrechtliche Relevanz aufmerksam gemacht bzw. die Redaktion von unzensuriert.at der Billigung solcher Beiträge beschuldigt. Die Konsequenz von unzensuriert.at: Ihre warnenden Postings wurden gelöscht!
Nur der User „der faule Willi“, ein alter Bekannter aus dem rechten Eck, durfte bleiben. Seine Warnung war allerdings auch eine indirekte: Er warnte vor diversen Öllingers, die ihre Screenshots von den Postings machen würden, um sie dann vor der Wahl „zur Diffamierung der FPÖ“ zu benutzen: „Also Eule, Hilfe ist das keine. Solche Kommentare helfen nur unseren Gegnern!“
Bei „Eule“ kam das nicht gut an, wie sein darauf folgendes Posting zeigt. Es ist noch immer online und damit ist auch klar, dass der Neonazi „Eule“ weiterhin auf unzensuriert.at schreiben darf. Unzensuriert.at hat offensichtlich kein grundlegendes Problem mit einem Neonazi-Kampfposter.
Auch „Silke“, die im Ton um eine Spur milder als „Eule“, inhaltlich aber auf der gleichen braunen Wellenlänge unterwegs ist, wurde nicht gesperrt; nur einige ihrer Kommentare wurden gelöscht.
Unkommentiert darf noch stehenbleiben: „Leider hat er [Dominique Venner, der Selbstmörder, Anmk. SdR] den Möllemann-Fehler begangen, abzutreten ohne wenigstens den einen oder anderen Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen.“ – Ein Plädoyer für den erweiterten Selbstmord? Für eine Rache-Aktion gegen die sozialistische Regierung, weil sie die Schwulen-Ehe legalisierte?