Das Motto der Demonstration hat sich seit 2008 etwas verändert, aber die InitiatorInnen der Demonstration sind annähernd die gleichen geblieben und im Fußvolk findet sich jetzt statt Alpen-Donau die Nachfolge-Truppe Stolzundfrei, die ihre „Volksgenossen“ zur Demo am 26.10. mobilisiert.
Gottfried Küssel und Franz Radl auf der Anti-EU-Demonstration 2008; Bildquelle „Indymedia”
Auch freiheitliches Fußvolk tauscht eifrig Demonstrationsankündigungen aus, aber die Zahl der TeilnehmerInnen wird dennoch deutlich unter der von 2008 liegen. Den greisen Herausgeber der „Kronenzeitung“, Hans Dichand, der damals Stimmung machte, gibt es nicht mehr, Jörg Haider, der wie Strache und Barbara Rosenkranz unter den Demonstranten badete, auch nicht mehr. Und einige andere, die noch mitmarschierten, haben hoffentlich Besseres zu tun als die „berührende Stimmung“ (Leserbrief Krone 2008), die damals aus dem Zusammentreffen von Rechten, RechtspopulistInnen, Obskuranten und Neonazis entstand, noch einmal zu genießen.
Die RednerInnenliste wird angeführt von Eike Hamer (Mittelstandsinstitut Niedersachsen), einem marktradikalen Ökonomen und Publizisten, der vielleicht etwas über den „Weltgeldbetrug“ erzählen wird, aber vermutlich nichts über den aktuellen Kurs von Derek Oil & Gas, wo er Vorstandsmitglied ist.
Eike Hamer, Vorstandsmitglied von Derek Oil & Gas, als Redner
Inge Rauscher von der Initiative Heimat und Umwelt, auch eine Rednerin, erwartet jedenfalls seit Jahren den Euro-Crash und hat 2008 schon die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Europäischen Union prophezeit. Im Jahr 2000 nahm sie an der Politischen Akademie der AFP teil und referierte dort zum Thema „Argumente gegen die EU“.
Robert Marschall von der EU-Austrittspartei ist bisher eher wegen seiner Internet-Seite Wien-Konkret aufgefallen, in der Wiener Bäder nach ihrem Ausländeranteil vorgestellt wurden.
Ein weiterer illustrer Redner der Demo am 26.10. ist Franz Josef Plank, ein Tierrechts-Aktivist (Animal Spirit), der immer wieder „Tierfabriken” mit Konzentrationslagern verglichen hat und im Wiener Neustädter Strafprozess gegen Tierrechts-AktivistInnen als Zeuge der Anklage und Informant der Polizei aufgefallen ist .
Die Neonazis von Stolzundfrei wollen jedenfalls „lautstark“ auf sich und die Demonstration aufmerksam machen.