13. Februar: Dresden und der Wunsch nach „sauberen“ Protesten — Nazis blockieren am 19. Februar 2011

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Wir berich­te­ten über den beschei­de­nen Auf­marsch der Neo­na­zis am 13. Febru­ar in Dres­den. Ins­ge­samt nur 1.300 Neo­na­zis folg­ten dem Auf­ruf, nach ande­ren Anga­ben waren es knapp 2000. Egal, die Nazis erwar­te­ten sich viel mehr und wur­den ent­täuscht. Dage­gen pro­tes­tier­ten schät­zungs­wei­se 17.000 Anti­fa­schis­tIn­nen gegen den Auf­marsch der Ewiggestrigen.

Am Dresd­ner Hei­de­fried­hof trau­er­ten etwa 200 Dresd­ne­rIn­nen, davon 50 Neo­na­zis, am Mahn­mal der „Gedenk­stät­te für die Opfer der Bom­bar­die­rung Dres­dens“. Der zwei­te Bür­ger­meis­ter Dres­dens erin­ner­te an die Opfer der Bom­bar­die­rung, aber eben­so „an die deut­sche Kriegs­schuld, an die Juden­ver­fol­gung in Dres­den und die Bom­ben­an­grif­fe deut­scher Flie­ger auf War­schau, Rot­ter­dam und Coven­try“. (Quel­le: npd-blog.info) Als die Hand­voll Neo­na­zis, ihre Krän­ze able­gen woll­ten, wur­den sie laut­stark dar­an erin­nert, dass auch Anti­fa­schis­tIn­nen anwe­send waren. Die Poli­zei schritt ein und dräng­te die Anti­fa­schis­tIn­nen ab; die muss­ten dar­auf­hin ihre Per­so­na­li­en abge­ben, und die Stadt Dres­den kün­dig­te Straf­an­zei­ge wegen Haus­frie­dens­bruch an. Wäh­rend des­sen konn­ten die Nazis, dar­un­ter Hol­ger Apfel ihre Krän­ze able­gen, neben denen von der CDU.

Am Rat­haus­platz ver­sam­mel­ten sich einst­wei­len tau­sen­de Anti­fa­schis­tIn­nen, wie­der hielt der zwei­te Bür­ger­meis­ter eine Rede, dies­mal ohne Nazis. Dann bau­ten etwa 17.000 Dresd­ne­rIn­nen eine 3,7 km lan­ge Men­schen­ket­te auf.

Wäh­rend­des­sen sam­mel­ten sich um die Orga­ni­sa­to­rIn­nen der „Jun­gen Lands­mann­schaft Ost­deutsch­land“ und deren säch­si­schen Lan­des­chef Kai Pfürs­t­in­ger die Neo­na­zis. Gegen 17 Uhr, mit zwei­stün­di­ger Ver­spä­tung, mar­schier­ten die Neo­na­zis ab. Die Poli­zei sorg­te dafür, dass die Neo­na­zis unge­stört mar­schie­ren konn­ten, „Pro­tes­te in Sicht- und Hör­wei­te der Geschichts­leug­ner sind in Dres­den seit Jah­ren uner­wünscht.“ (Quel­le: bnr.de) Nicht nur, dass die Poli­zei ein Stu­den­tIn­nen­heim blo­ckier­te und den Anwoh­ne­rIn­nen unter­sag­te, das Gebäu­de zu ver­las­sen, sie setz­te auch eine Droh­ne gegen die Anti­fa­schis­tIn­nen ein (Quel­le: taz.de). Trotz­dem gelang es 3500 Anti­fa­schis­tIn­nen immer wie­der, die Neo­na­zis am Mar­schie­ren zu stö­ren. (Quel­le: dresden-nazifrei.com)

Mehr Neo­na­zis wer­den am 19. Febru­ar erwar­tet, ein Groß­teil der NPD und Kame­rad­schaf­ten hat sich für die­sen Tag ange­kün­digt. Von den Nazis wird die­ser Tag auch als „Groß­ver­an­stal­tung “ beworben.

Wie jedes Jahr mobi­li­sie­ren auch öster­rei­chi­sche Neo­na­zis nach Dresden.


„Wien”-Fahnen bei der Dresd­ner Neo­na­zi-Demons­tra­ti­on 2010 Bild­quel­le: recherche-nord.com


Im Forum von alpen-donau.info wird das AFP-Heim als Treff­punkt für die Fahrt zur Neo­na­zi-Demons­tra­ti­on 2010 bewor­ben (Alpen Donau und die AFP: Bes­te Ver­bin­dun­gen)

Sie­he auch: netz-gegen-nazis.de — War­um die Rechts­extre­men in Dres­den marschieren