Insgesamt nur 1.300 Neonazis folgten dem Aufruf, nach anderen Angaben waren es knapp 2000. Egal, die Nazis erwarteten sich viel mehr und wurden enttäuscht. Dagegen protestierten schätzungsweise 17.000 AntifaschistInnen gegen den Aufmarsch der Ewiggestrigen.
Am Dresdner Heidefriedhof trauerten etwa 200 DresdnerInnen, davon 50 Neonazis, am Mahnmal der „Gedenkstätte für die Opfer der Bombardierung Dresdens“. Der zweite Bürgermeister Dresdens erinnerte an die Opfer der Bombardierung, aber ebenso „an die deutsche Kriegsschuld, an die Judenverfolgung in Dresden und die Bombenangriffe deutscher Flieger auf Warschau, Rotterdam und Coventry“. (Quelle: npd-blog.info) Als die Handvoll Neonazis, ihre Kränze ablegen wollten, wurden sie lautstark daran erinnert, dass auch AntifaschistInnen anwesend waren. Die Polizei schritt ein und drängte die AntifaschistInnen ab; die mussten daraufhin ihre Personalien abgeben, und die Stadt Dresden kündigte Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch an. Während dessen konnten die Nazis, darunter Holger Apfel ihre Kränze ablegen, neben denen von der CDU.
Am Rathausplatz versammelten sich einstweilen tausende AntifaschistInnen, wieder hielt der zweite Bürgermeister eine Rede, diesmal ohne Nazis. Dann bauten etwa 17.000 DresdnerInnen eine 3,7 km lange Menschenkette auf.
Währenddessen sammelten sich um die OrganisatorInnen der „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ und deren sächsischen Landeschef Kai Pfürstinger die Neonazis. Gegen 17 Uhr, mit zweistündiger Verspätung, marschierten die Neonazis ab. Die Polizei sorgte dafür, dass die Neonazis ungestört marschieren konnten, „Proteste in Sicht- und Hörweite der Geschichtsleugner sind in Dresden seit Jahren unerwünscht.“ (Quelle: bnr.de) Nicht nur, dass die Polizei ein StudentInnenheim blockierte und den AnwohnerInnen untersagte, das Gebäude zu verlassen, sie setzte auch eine Drohne gegen die AntifaschistInnen ein (Quelle: taz.de). Trotzdem gelang es 3500 AntifaschistInnen immer wieder, die Neonazis am Marschieren zu stören. (Quelle: dresden-nazifrei.com)
Mehr Neonazis werden am 19. Februar erwartet, ein Großteil der NPD und Kameradschaften hat sich für diesen Tag angekündigt. Von den Nazis wird dieser Tag auch als „Großveranstaltung “ beworben.
Wie jedes Jahr mobilisieren auch österreichische Neonazis nach Dresden.
„Wien”-Fahnen bei der Dresdner Neonazi-Demonstration 2010 Bildquelle: recherche-nord.com
Im Forum von alpen-donau.info wird das AFP-Heim als Treffpunkt für die Fahrt zur Neonazi-Demonstration 2010 beworben (Alpen Donau und die AFP: Beste Verbindungen)
Siehe auch: netz-gegen-nazis.de — Warum die Rechtsextremen in Dresden marschieren