Kärnten: Ein Treffen mit ADI-Nazis

Ein ver­schlüs­sel­tes  Mail reich­te, dann war der Kon­takt zustan­de gekom­men. In einem Cafe beim Kla­gen­fur­ter Haupt­bahn­hof traf sich ein Repor­ter der „Kärnt­ner Tages­zei­tung“ mit zwei jun­gen Neo­na­zis, die er über alpen-donau.info (adi) geor­dert hatte.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­struk­tu­ren sind also trotz des groß ver­kün­de­ten „Schla­ges“ gegen die Neo­na­zi-Sze­ne um alpen-donau weit­ge­hend intakt, auch wenn sich die Akti­vi­tä­ten der Neo­na­zis in Kärn­ten weit­ge­hend auf Auf­klä­rungs­ar­beit beschrän­ken: Wir haben bis jetzt kei­ne rich­ti­ge Struk­tur, lei­der”, jam­mern die bei­den Jungnazis.

Das Ange­bot an den – ver­meint­lich –- Neu­en: Vor­trä­ge besu­chen. Da ler­ne er Gleich­ge­sinn­te ken­nen und auch die alten SSler. Im Febru­ar fin­de noch ein sol­cher Vor­trag in Kärn­ten statt. Das war’s dann schon. (Neue Kärnt­ner Tages­zei­tung, 9.2.11)

Inter­es­san­ter ist das Gespräch mit dem Lei­ter des Ver­fas­sungs­schut­zes (LVT) Kärn­ten, Hel­mut May­er, eben­falls in der KTZ vom 9.2.. May­er spielt die rech­te Sze­ne in Kla­gen­furt und Kärn­ten wie üblich her­un­ter: Sie besteht aus einer klei­nen Neo­na­zi-Sze­ne, aus der Revi­sio­nis­ten-Sze­ne mit vor­wie­gend Ver­tre­tern der älte­ren Gene­ra­ti­on, sowie akti­ve Rech­te.” Der Groß­teil der Sze­ne sei dem LVT bekannt, sie ver­hiel­ten sich eher unauf­fäl­lig, es bestehe kei­ne Gefahr in Rich­tung straf­recht­li­cher Delikte.

Ah geh, wirk­lich? Und was ist mit der Nazi-Schlä­ge­rei im Kla­gen­fur­ter Volx­haus, wo einer der Ver­ur­teil­ten gera­de in die­sen Tagen sei­nen Haft­an­tritt hat? Und mit den fort­lau­fen­den Denk­mal-Schän­dun­gen in Vil­lach? Und mit der Grup­pe von Neo­na­zis, die in Vil­lach aus­ge­ho­ben wur­de? Und mit dem noch immer unge­klär­ten Brand­an­schlag auf das Asyl­heim in Kla­gen­furt, bei dem eine rechts­extre­me Täter­grup­pe jeden­falls nicht aus­zu­schlie­ßen ist? Alpen-donau.info geht das LVT nichts an, das sei nicht eine Kärnt­ner, son­dern eine öster­reich­wei­te Geschich­te, mit der sich die über­ge­ord­ne­te Behör­de, das Innen­mi­nis­te­ri­um befas­se. Soweit der Chef des LVT. ….

Eine Nach­fra­ge hät­ten wir noch: Eer sind die „akti­ven Rech­ten“ in sei­ner Defi­ni­ti­on? Karl Heinz Kle­ment, aus der FPÖ aus­ge­schlos­se­ner ehe­ma­li­ger FPÖ-Abge­ord­ne­ter, wegen Ver­het­zung rechts­kräf­tig ver­ur­teilt, der in gehei­men Tref­fen mit Neo­na­zis eine Rol­le für sich sucht? Oder doch eher die Gebrü­der Scheuch und ihre FPK, die ihren Platz inner­halb der FPÖ gefun­den haben? Oder die FPÖ Kärn­ten, die es auch noch immer gibt?