Hitlers Verwandter darf wieder ordinieren

Lesezeit: 1 Minute

Tho­mas Unden, der Wie­ner Arzt, der sich in einem Inter­view selbst als einen der „letz­ten Ver­wand­ten Adolf Hit­lers” (Kurier, 14.1.2016) bezeich­net hat, darf nach einem Spruch der Dis­zi­pli­nar­kom­mis­si­on der Ärz­te­kam­mer wie­der ordi­nie­ren. Weil er öffent­lich ange­kün­digt hat­te, Asyl­wer­ber in sei­ner Ordi­na­ti­on nicht mehr behan­deln zu wol­len, hat ihm die Wie­ner Gebiets­kran­ken­kas­se den Ver­trag gekün­digt. Die Ärz­te­kam­mer hat ihn dis­zi­pli­när belangt.

Nach­dem zunächst von einem Berufs­ver­bot die Rede war und Unden selbst schon von einer Pra­xis auf Ibi­za oder der Krim geträumt hat, ist der Spruch der Dis­zi­pli­nar­kom­mis­si­on bedeu­tend mil­der aus­ge­fal­len. Laut „Öster­reich“ (29.8.2016) hat die Kom­mis­si­on schon im Febru­ar ent­schie­den, ein ein­mo­na­ti­ges Berufs­ver­bot mit drei­jäh­ri­ger Bewäh­rung und eine Geld­stra­fe von 2.000 Euro zu verhängen.

War­um der Spruch der Dis­zi­pli­nar­kom­mis­si­on erst jetzt bekannt wur­de, ist nicht bekannt. Seit Ende Juni und nach Auf­kün­di­gung des Kas­sen­ver­tra­ges hat Unden sei­ne Wie­ner Ordi­na­ti­on jeden­falls geschlos­sen. Obwohl der Spruch der Dis­zi­pli­nar­kom­mis­si­on lächer­lich mil­de ist, will ihn Unden offen­sicht­lich beein­spru­chen. Auf einem sei­ner zahl­rei­chen Face­book-Kon­ten pos­tet ein FB-Freund: „Ärz­te­kam­mer (ÖVP) ver­schwen­det Geld — denn Tho­mas Elgar Unden wird gewin­nen !“ Unden selbst kün­dig­te gegen­über „Öster­reich“ eben­falls Ein­spruch an: „Das letz­te Wort ist noch nicht gespro­chen. Mein Anwalt wird Beschwer­de einlegen.”

Eben­falls offen ist noch der Stand des Ver­fah­rens wegen des Ver­dachts der NS-Wie­der­be­tä­ti­gung gegen Unden.

Bericht auf stopptdierechten.at: Haus­durch­su­chung bei Unden
Bericht auf stopptdierechten.at: Hit­lers Verwandter
Bericht auf stopptdierechten.at: Unden uns ein Hetzposting
Bericht auf stopptdierechten.at: Der Arzt, sein „Füh­rer“ und die Flüchtlinge