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Nach der Wahl: Drohungen und Aufrufe zur Gewalt

Was sich der­zeit – nach der Wahl von Alex­an­der van der Bel­len zum Bun­des­prä­si­den­ten – in den sozia­len Netz­wer­ken an Hass- und Ver­schwö­rungs­or­gi­en abspielt, ist schon uner­träg­lich genug. Wenn aber indi­rekt oder auch sehr direkt mit Gewalt gedroht, zur Bil­dung von Ban­den auf­ge­ru­fen oder die Wohn­adres­se des zukünf­ti­gen Bun­des­prä­si­den­ten ins Netz gestellt wird, dann hört […]

24. Mai 2016


Wil­de Drohungen
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Josef L. soll­te eigent­lich schon längst vor einem Straf­rich­ter ste­hen. Im Vor­jahr, am 27.6.15 hat­te er auf der Sei­te der FPÖ Hei­den­reich­stein Pos­tings wie die­ses veröffentlicht:

„Ich hät­te da eine Unterkunft…Mauthausen und wenn die­ses pack da nicht rein wol­len (sic!), dann ab ins meer…“.

Als das Pos­ting auf Eau de Stra­che ver­öf­fent­licht und ihm mit Anzei­ge wegen Ver­het­zung gedroht wur­de, beschimpft L. die „Ver­rä­ter“, den „Abschaum“.

Jetzt kom­men­tiert Josef L. das Ergeb­nis der Bun­des­prä­si­den­ten­wahl so:

„den ver­rat und betrug wer­den die roten und grü­nen noch sehr bedau­ern. Es ist noch nicht zu ende.“

Was da noch nicht zu Ende ist, bleibt offen. Ande­re wer­den da schon deut­li­cher, etwa Her­bert Z.: „Jeder der noch halb­wegs Öster­rei­cher ist soll zei­gen dass wir uns weh­ren“. Oder Dag­mar: “An alle Grün­wäh­ler auf die­ser Sei­te. Ihr seid die Schan­de von Öster­reich. Aber wir schaf­fen es trotz­dem, euch aus­zu­rot­ten. Frü­her oder spä­ter fällt ihr“.

Gün­ther kommt mit den Wör­tern nicht gut zurecht, aber es ist trotz­dem klar, was er will: „Mir is egal ich mache Selbst­jus­tiz hab heu­te kommt mir ein asyl­us oder irgend­wer zu nahe“.

Ein alt­be­währ­ter Nazi wie Andre­as hat da schon etwas kon­kre­te­re Vorstellungen:

“freun­de und kame­ra­den ihr müsst euch mehr bei den diver­sen lin­ken sei­ten her­um­tum­meln und grün­det end­lich ban­den die agie­ren und not­falls zuschla­gen. Auf die fpö kann ich mich nicht ver­las­sen. Ab jetzt heißt es kämp­fen“.

Auf der Face­book-Sei­te von HC Stra­che war bis heu­te (24.5.) mit­tags ein Pos­ting zu lesen, in dem ein User Chris­ti­an die Wohn­adres­se von Alex­an­der van der Bel­len ver­öf­fent­lich­te. Mar­vin K. pos­te­te dazu: „Anschlä­ge bit­te auf die­se Adres­se“ – mit einem Smi­ley. Das Pos­ting, das seit ges­tern abends auf Stra­ches Sei­te online war, wur­de nach Auf­for­de­rung heu­te mit­tags gelöscht.

Sie­he auch derstandard.at „Gewalt­l­auf­ru­fe gegen Van der Bel­len auf Face­book“.

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