Linz: Rechtsextremer Bursche mit Landeshauptmann

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Für eini­ge war der Lin­zer Bur­schen­bund­ball am 6. Febru­ar ein vol­ler Erfolg. Für die Rechts­extre­men mit Sicher­heit. Sie durf­ten sich durch die Anwe­sen­heit von Lan­des­haupt­mann und Uni-Rek­tor ordent­lich auf­ge­wer­tet füh­len. Der Rek­tor der Lin­zer Uni­ver­si­tät ist mitt­ler­wei­le der ein­zi­ge Uni-Rek­tor, der Bur­schen­schaf­ten für eine Eröff­nungs­re­de zur Ver­fü­gung steht. Und Püh­rin­ger der ein­zi­ge Lan­des­haupt­mann, der sich mit einem Rechts­extre­men abfo­to­gra­fie­ren lässt.

Mit­te Jän­ner pos­te­te der Rechts­extre­me, der jetzt bei den Iden­ti­tä­ren das Feld beackert, noch auf Face­book: „Die Frei­heit­li­chen in der Stei­er­mark haben kei­ne Berüh­rungs­ängs­te. Ich stel­le mal in den Raum, dass auch die FPÖ Salz­burg ihre Posi­ti­on uns gegen­über über­den­ken soll­te.“ Kaum in den Raum gestellt, stellt sich schon der ober­ös­ter­rei­chi­sche Lan­des­haupt­mann Püh­rin­ger von der ÖVP beim Bur­schen­bund­ball lächelnd neben ihn – für ein Erin­ne­rungs­fo­to ohne Berüh­rungs­ängs­te. Der Bur­sche kom­men­tiert das Foto denn auch süf­fi­sant: „Weil ich famous bin macht 1 Lan­des­haupt­mann ein Foto mit mich“. Heis­sa, ist das ein Spaß! Da muss ein Alter Herr, der sich schon sei­ner­zeit bei der neo­na­zis­ti­schen VAPO bewährt hat, ein biss­chen spot­ten über den LH: „Ach­tet doch ein bis­serl auf Euren Umgang!“

Das möch­te man auch dem Lan­des­haupt­mann emp­feh­len, aber dann dürf­te er eben nicht zum Bur­schen­bund­ball gehen und sich mit Bur­schen­schaf­tern wie „Frund­s­berg“ ablich­ten las­sen. Der war näm­lich noch vor nicht all­zu lan­ger Zeit im Neo­na­zi-Forum alpen-donau aktiv. Schon damals ziem­lich lär­mig unterwegs,stellte er sich im Neo­na­zi-Forum mit einem „don­nern­den Heil“ vor und wur­de väter­lich mil­de von „Hei­ler“ gerügt, weil er in der Vor­stel­lung sogar den Ver­bin­dungs­na­men ange­ge­ben hätte.


Frund­s­berg im Forum Alpen-Donau

Spä­ter ver­pass­te sich „Frund­s­berg“ dann auch noch einen Leit­spruch, damit der Stall­ge­ruch ein­deu­tig wur­de: „Das intel­li­gen­te Volk der Deut­schen ist heu­te immer noch eine Gei­sel des Zwei­ten Welt­kriegs. Jeder Deut­sche steht bereits bei der Geburt in der Schuld arro­gan­ter und gie­ri­ger Zio­nis­ten.” Der Spruch ist vom frü­he­ren ira­ni­schen Staats­prä­si­den­ten Mah­mud Ahma­di­ne­jad und gefällt dem „Frund­s­berg“ sicher heu­te noch genau­so wie damals.


Frund­s­berg im Forum Alpen-Donau

Als es mit dem Neo­na­zi-Forum nicht mehr so gut lief, sat­tel­te „Frund­s­berg“ um und stell­te sich im Forum Deut­sche Patrio­ten vor. Wir kür­zen ab, las­sen eini­ge Sta­tio­nen aus und fin­den „Frund­s­berg“ jetzt an der Sei­te des Lan­des­haupt­man­nes, der sich ver­mut­lich gar nichts gedacht hat dabei.


Frund­s­berg im Forum Deut­sche Patrioten

Was sich der Rek­tor der Lin­zer Uni­ver­si­tät dabei denkt, wenn er mitt­ler­wei­le als ein­zi­ger Rek­tor einer deutsch­spra­chi­gen Uni­ver­si­tät für eine Eröff­nungs­re­de eines Bur­schen­schaf­ter­balls zur Ver­fü­gung steht, geht aus sei­ner Eröff­nungs­re­de lei­der nicht her­vor , die der Blog „Daha­mist“ ver­öf­fent­licht. „Daha­mist“ nennt die Rede einen „hilf­lo­sen Ver­such des Rek­tors, sei­ne Anwe­sen­heit begrün­den zu kön­nen, gepaart mit der Rela­ti­vie­rung Unde­mo­kra­ti­sches mit Demo­kra­ti­schem zu ver­bin­den“. Die Illus­tra­ti­on dafür lie­fert der Landeshauptmann.