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Hitlers Verwandter auf der Krim?

Tho­mas Unden, dem Arzt, der wegen sei­ner extrem rech­ten Gesin­nung kei­ne Flücht­lin­ge behan­delt, wur­de mitt­ler­wei­le von der Gebiets­kran­ken­kas­se der Kas­sen­ver­trag auf­ge­kün­digt. Über Face­book hat sich der Arzt jetzt zum Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten aus­ge­ru­fen und sei­ne Kan­di­da­tur laut „Öster­reich“ mit einer War­nung ver­bun­den. Wenn er nicht gewählt wird, dann will er nach Ibi­za aus­wan­dern. Ein schlech­ter Scherz? Möglicherweise […]

26. Jan 2016

Mög­li­cher­wei­se hat Unden mit Face­book Pro­ble­me. „Ich bin in der Lage zur Zeit auf Face­book aktiv zu Pos­ten, gesperrt jedoch in Hin­blick auf Kom­men­ta­re und akti­ve Beant­wor­tun­gen. Des­halb wer­de ich mich im Moment prag­ma­ti­scher­wei­se dar­auf beschrän­ken unkom­men­tiert zu Pos­ten.“ (Feh­ler im Ori­gi­nal; Anmk. SdR) Lei­der erklärt Unden in sei­ner Stel­lung­nah­me nicht, war­um sein eigent­li­ches Face­book-Kon­to („thomas.unden1“) nicht mehr ver­füg­bar ist, auf dem auch die Kom­men­ta­re und Pos­tings, die den Ver­dacht der NS-Wie­der­be­tä­ti­gung begrün­den, zu fin­den waren. Macht nichts, Siche­run­gen lie­gen vor!

Weil die­ser Account irgend­wie ver­sun­ken ist oder ver­senkt wur­de, sind auch die Jubel­kom­men­ta­re zur Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tur von Unden, der sich selbst als einer der „letz­ten Ver­wand­ten Adolf Hit­lers“ (Kurier, 14.1.16) bezeich­net, ver­schwun­den. Obwohl es mitt­ler­wei­le sogar eine FB-Sei­te „Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat“ und eine Tes­ti­mo­ni­al-Sei­te „Ich unter­stüt­ze ….“ gibt, sich außer­dem Fans gro­ße Mühe geben, ihrer Begeis­te­rung in deut­scher Spra­che Aus­druck zu ver­lei­hen, will die Kam­pa­gne für die Prä­si­dent­schaft nicht so recht in Fahrt kom­men. Aktu­ell sind es 193 Per­so­nen, die die Kan­di­da­tur von Unden unter­stüt­zen wollen….


Ein bemüh­ter Fan

Viel­leicht woll­te Unden des­halb den Druck auf die öster­rei­chi­sche Wäh­ler­schaft deut­lich erhö­hen und hat gegen­über „Öster­reich“ ange­kün­digt, nach Ibi­za aus­zu­wan­dern, wenn er nicht gewählt wird. Eine bein­har­te Dro­hung! Aber war­um Ibi­za? Weil er Stra­che und des­sen Gefolg­schaft tref­fen kann, die dort jedes Jahr urlaubs­mä­ßig abfei­ern? Oder ist es gar nicht Ibi­za, das den Dop­pel­dok­tor lockt? Auf sei­nem mitt­ler­wei­le ver­schwun­de­nen FB-Account hat er näm­lich 2015 ein Geheim­nis über sei­ne beruf­li­che Zukunft gelüf­tet, das in eine ande­re Rich­tung deu­tet: „… in Alu­sh­ta auf der Krim wer­de ich ab Som­mer 2015 aes­the­ti­sche und Mini­mal­in­va­si­ve Chir­ur­gie sowie Schmerz The­ra­pie in der Som­mer­sai­son anbieten.“

Das lässt natür­lich nicht nur die Auf­kün­di­gung sei­nes Kas­sen­ver­trags in einem ande­ren Licht erschei­nen. Eini­ge rei­che rus­si­sche Pati­en­tIn­nen auf der Krim, die sich ihre Nasen rich­ten las­sen, brin­gen ver­mut­lich mehr als ein Kas­sen­ver­trag für das gan­ze Jahr. Da muss wohl auch sein Ziel, „die Befrei­ung mei­ner Hei­mat unbe­irrt fort­zu­set­zen“ (FB, 22.1.16), zumin­dest sai­so­nal etwas zurück­ste­hen. Für sei­ne Kan­di­da­tur hat er übri­gens „Rus­sia Today auf Deutsch“, den Lieb­lings­sen­der aller rechts­extre­men Ver­schwö­rungs­fans, um Unter­stüt­zung gebe­ten. Mahlzeit!


Unter­stüt­zungs-Fle­hen