Bad Ischl: Shitstorm für Charly’s

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Mit der Bot­schaft „Wir sind ab jetzt wie­der asy­lan­ten­frei“ lös­te die Betrei­be­rin einer Bar in Bad Ischl auf Face­book einen gewal­ti­gen Shit­s­torm aus. Hun­der­te Use­rIn­nen drück­ten ihr Miss­fal­len aus, nach­dem die Bar den pau­scha­li­sie­ren­den Hetz­spruch am 11. Jän­ner online gestellt hat­te. Es gab aller­dings auch etli­che zustim­men­de Reak­tio­nen zu der Ansa­ge von Charly’s Bar. Unter die misch­te sich auch Wiens blau­er Vize­bür­ger­meis­ter Johann Gudenus.

Das Pos­ting von Johann Gude­nus (FPÖ) ist viel ärger noch als das der Bar: „Isch­ler Bar. Lokal­ver­bot für ‚Asyl­wer­ber‘. Ein guter, not­wen­di­ger Schritt. Es braucht drin­gend ein Öster­reich-Ver­bot für die­se ille­ga­len Zuwanderer!“

Charly’s Bar ver­such­te den Shit­s­torm durch mehr­ma­li­ge Kor­rek­tu­ren der Bot­schaft abzu­fan­gen. Am 11. Jän­ner wur­de zunächst ver­sucht, die alte Bot­schaft zu neu­tra­li­sie­ren, indem eine neue nach­ge­schickt wur­de: „Auf­grund ver­mehr­ter Zwi­schen­fäl­le mit gewis­sen Grup­pie­run­gen in Bad Ischl haben wir uns dazu ent­schlos­sen 2€ Ein­tritt an Wochen­end­ta­gen zu verlangen.“

Mitt­ler­wei­le wur­de auch die­ses Pos­ting durch eine neue Bot­schaft ergänzt, die wie­der die ursprüng­li­che Het­ze auf­greift: „Aus­län­der nach wie vor herz­lich will­kom­men nur hand­greif­li­che Flücht­lin­ge (Asyl­wer­ber) uner­wünscht!“ (12.1.16)

Unter den vie­len Kom­men­ta­ren fin­det sich übri­gens auch eines von „Mal­leus Mal­e­fi­carum” , das ganz bewusst den Spruch des KZ Buchen­wald „Jedem das Sei­ne“ zitiert und dazu auch noch das Foto des Lager­to­res von Buchen­wald stellt. Um den mut­maß­li­chen Amstett­ner soll­te sich eigent­lich die Staats­an­walt­schaft kümmern.

➡️ Kurier 13.1.15: Bericht zu Charly’s Bar und dem Lokal­ver­bot für Flüchtlinge
➡️ Kurier, 14.1.15: „Lokal­ver­bot für Asyl­wer­ber: Anzei­ge gegen Wir­tin erstattet”