Politik gegen die Menschen – Teil X: FPÖ: Soziale Heimatpartei der armen ImmobilienmaklerInnen

Der FPÖ-Abge­­or­d­­ne­­te The­messl hat im Juni 2011 eine Peti­ti­on ein­ge­bracht, in der kri­ti­siert wird, dass Mie­te­rIn­nen beim Abschluss von Miet­ver­trä­gen für Pri­vat­woh­nun­gen zwei Monats­mie­ten (zuzüg­lich Mehr­wert­steu­er) für „Leis­tun­gen“ bezah­len müs­sen, die sie nicht beauf­tragt haben, deren Erbrin­ger sie sich nicht aus­su­chen kön­nen und die – freund­lich for­mu­liert – eigent­lich gar kei­ne „Leis­tun­gen“ sind: Die Maklergebühren. […]

19. Aug 2015

Die Begrün­dung der Peti­ti­on ist für eine Par­tei, die sich selbst gern als „sozia­le Hei­mat­par­tei“ bezeich­net, eini­ger­ma­ßen über­ra­schend: „Die Ände­run­gen sind für vie­le Immo­bi­li­en­mak­ler exis­tenz­be­dro­hend und haben mitt­ler­wei­le auch zu erheb­li­chen Umsatz­ein­bu­ßen in der Bran­che geführt.“ In der Peti­ti­on wird daher auch die „Auf­he­bung der jet­zi­gen Immo­bi­li­en­mak­ler­ver­ord­nung” ver­langt. Das hät­te zur Fol­ge, dass Mie­te­rIn­nen bei Abschluss eines Miet­ver­trags dann nicht mehr zwei, son­dern wie bis Sep­tem­ber 2010 drei Monats­mie­ten an Mak­ler­ge­büh­ren zu bezah­len hät­ten. Kurz: Die angeb­li­che „sozia­le Hei­mat­par­tei“ FPÖ will höhe­re Maklergebühren.

Ein­mal abge­se­hen davon, dass Mie­te­rIn­nen in der Regel bei Abschluss eines Miet­ver­tra­ges zur „Inan­spruch­nah­me von Leis­tun­gen“, die sie nicht brau­chen und die ihnen nichts nut­zen, gezwun­gen wer­den und sich dabei nicht ein­mal aus­su­chen kön­nen, wer die­se angeb­li­chen Leis­tun­gen erbringt, sol­len sie nach Ansicht der FPÖ also auch noch um 50% mehr bezah­len müssen.

Damit ist wohl sehr klar, auf wes­sen Sei­te die FPÖ steht. Für die Poli­tik der FPÖ rele­vant sind die Inter­es­sen der Mak­le­rIn­nen. Und das in einer Par­tei, die sonst kei­ne Gele­gen­heit aus­lässt, um gegen „leis­tungs­lo­se Ein­kom­men“ und „sozia­le Hän­ge­mat­ten“ zu wet­tern. Erstaun­li­cher­wei­se meint sie damit nicht MaklerInnen.


Aus der Serie: FPÖ: Poli­tik gegen Menschen

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