Polizist ruft zur Selbstbewaffnung auf

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Eigent­lich ist der Titel ja eine Unter­trei­bung, denn was der Kärnt­ner Poli­zist Man­fred S. auf Face­book von sich gibt, ist nicht nur ein Auf­ruf sich zu bewaff­nen, son­dern die Waf­fe auch gegen „sol­che Typen” ein­zu­set­zen. Am 6. August ver­öf­fent­licht die „Kro­ne“ auf ihrer Face­book-Sei­te einen Bericht über die Über­prü­fung des Erst­auf­nah­me­zen­trums Trais­kir­chen durch Amnes­ty Inter­na­tio­nal. Das bringt Pos­ter wie den Poli­zis­ten zum ver­ba­len Ausrasten.

Der „Krone“-Bericht über den Besuch der „Amnesty“-Delegation ist neu­tral gehal­ten, aber für die FB-User, die die Sei­te besu­chen, reicht schon die Erwäh­nung der Schlüs­sel­wör­ter „Asyl, „Flücht­lin­ge“ in Kom­bi­na­ti­on mit „Men­schen­rech­ten“, um eine Ket­te an nega­ti­ven Asso­zia­tio­nen aus­zu­lö­sen. Einer davon ist „Nasta­sia Alex­an­der A.“, ver­mut­lich ein Fake-Name, der sein Pos­ting mit den Sät­zen beginnt: „Ich hab die Schnau­ze voll ! Nie­mand küm­mert sich um uns Öster­rei­cher !“. Dann erzählt er sei­ne Geschich­te von nega­ti­ven Erfah­run­gen mit den Asyl­wer­be­rIn­nen, die er damit schließt, dass er Hil­fe braucht: „Ich brau­che bit­te Hil­fe falls mir jemand hel­fen kann ! Ich weiß nicht wo ich mich wen­den kann ! Dan­ke“.

Unter den zahl­rei­chen teil­wei­se sehr hef­ti­gen Reak­tio­nen und Rat­schlä­gen ist auch der von Man­fred S.. „Bewaff­ne Dich mein Freund, Kali­ber 45 hilft gegen sol­che Typen!“, lau­tet sein Rat­schlag, der immer­hin sie­ben Per­so­nen „gefällt“. Tris­tan U., dem die Bot­schaft von S. auch gefal­len hat, fragt nach: „war­um nicht 9mm XD” Dar­auf noch ein­mal Man­fred S.: „is eh egal, wich­tig is, dass es wirkt!”

Der Auf­ruf zur Selbst­be­waff­nung und Selbst­jus­tiz bleibt nicht unwi­der­spro­chen. Ein­zel­ne User haben das FB-Pro­fil von Man­fred S. ange­klickt und fest­ge­stellt, dass es sich bei ihm um einen Poli­zis­ten han­delt. Mundl S.: „und du bist Kibe­rer?! Rufst hier dazu auf Leu­te mit einer 45. abzu­knal­len? Gehts noch?!”

Man­fred S. ist Poli­zist in Kärn­ten. Was er da auf Face­book von sich gege­ben hat, ist mög­li­cher­wei­se straf­recht­lich rele­vant. Dis­zi­pli­nar­recht­lich soll­te der Auf­ruf zur Selbst­be­waff­nung und Selbst­jus­tiz jeden­falls Kon­se­quen­zen haben.

oe24.at — Poli­zist als Hass-Poster