Großkirchheim (Ktn): Bölleranschlag auf geplante Asylunterkunft

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Der Vor­fall ereig­ne­te sich bereits am 2. 8., hat also erst irgend­wo abrei­fen müs­sen, ehe er an die Öffent­lich­keit gelang­te. Am Sonn­tag­abend warf jeden­falls ein bis­her  unbe­kann­ter Täter einen Böl­ler auf die Ter­ras­se eines Hotels in Groß­kirch­heim (Kärn­ten), das ab Herbst als Asyl­un­ter­kunft genutzt wer­den soll. Die bei­den Besit­zer, die sich zu die­sem Zeit­punkt auf der Ter­ras­se auf­hiel­ten, erlit­ten Gehör­schä­den und muss­ten zwei Tage ins Krankenhaus.

Wäh­rend der Besit­zer des Hotels einen frem­den­feind­li­chen Anschlag ver­mu­tet, will sich die Poli­zei zum mög­li­chen Motiv noch nicht äußern. Der „Kurier“ (7.8.15) schreibt dazu: „Der Bür­ger­meis­ter von Groß­kirch­heim, Peter Sun­tin­ger (FPÖ), ist jeden­falls gegen ein Asyl­wer­ber­heim in sei­ner Gemein­de und ver­weist auf einen Gemein­de­rats­be­schluss, der 14 zu 1 gegen die Öff­nung von Gemein­de­ge­bäu­den für Asyl­wer­ber ausging.“

Der Grund für die Ableh­nung, den Sun­tin­ger dann im wei­te­ren nennt, illus­triert die frem­den­feind­li­chen Phan­ta­sien des Bür­ger­meis­ters: „Neben dem Hotel stün­den zwei Häu­ser, in denen auch allein­er­zie­hen­de Müt­ter wohn­ten, argu­men­tiert Sun­tin­ger.“ ( ähn­lich auch kurier.at). Der „Stan­dard“ über­nimmt eine APA-Mel­dung, in der der blaue Bür­ger­meis­ter noch deut­li­cher wird: „Das Pro­blem löst sich letzt­lich von selbst. Jemand wird die Ver­ant­wor­tung über­neh­men müs­sen, wenn 26 jun­ge Män­ner kom­men, wie man deren Trie­be beherr­schen kann.”

Dass ein Bür­ger­meis­ter zunächst ein­mal ler­nen soll­te, sei­ne ras­sis­ti­schen Phan­ta­sien zu beherr­schen, kommt dem Mann nicht in den Sinn. Ganz im Gegen­teil, er brei­tet sie noch wei­ter aus: „Ich wür­de Frau und Fami­lie nie ver­las­sen. Das hat etwas mit Cha­rak­ter zu tun.” Er ist der Mei­nung, dass die Hilfs­be­reit­schaft der Men­schen auf dem Land „scham­los aus­ge­nützt” wer­de. „Irgend­wann wird es eska­lie­ren.” (derstandard.at)