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Die FPÖ Imst und ihre Nazi-Kontakte

Bei Hetz­pos­tings hat die FPÖ Imst anschei­nend kein Pro­blem, in die unters­te Schub­la­de zu grei­fen. Dort­hin, wo es schon sehr braun schim­mert. Wie der „Stan­dard“ berich­tet, haben die Ims­ter Frei­heit­li­chen einen Bei­trag des rechts­extre­men Blogs „Die Ger­ma­nin“ geteilt und auch noch mit einem Hetz­ein­trag kom­men­tiert. Nicht die ein­zi­ge brau­ne Ent­glei­sung! Am 31.12.2014 ver­fass­te „Die Germanin“ […]

19. Apr 2015

Am 31.12.2014 ver­fass­te „Die Ger­ma­nin“ ihren Blog-Ein­trag „Das ist die Wahr­heit! Asy­lan­ten­heim”. Nach eini­gen ein­lei­ten­den Wor­ten wur­den wie­der ein­mal die Fotos gezeigt, die wir schon ken­nen. Die waren bereits in Umlauf als Fake-Beleg für die Zustän­de in einer nie­der­ös­ter­rei­chi­schen Unter­kunft für Asyl­su­chen­de. Jetzt wird mit viel Phan­ta­sie und noch mehr Het­ze eine Unter­kunft irgend­wo in einem Dorf in Deutsch­land beschrie­ben, die von „schwar­zen Wirt­schafts­flücht­lin­gen“ ver­dreckt wor­den sein soll:

Hier haus­ten eini­ge schwar­ze Wirt­schafts­flücht­lin­ge. Män­ner die viel Geld für Schleu­ser hat­ten, haben aber ger­ne Frau­en und Kin­der zurück gelas­sen. Meh­re­re Woh­nun­gen in dem Haus wur­den für Wirt­schafts­flücht­lin­ge (kei­ne Kriegs­flücht­lin­ge) von den Dorf­be­woh­nern mit Lie­be her­ge­rich­tet, auf den Bil­dern ist zu erken­nen wie eini­ge Woh­nun­gen nach einer Zeit aussahen.


FPÖ Imst: Von deut­schen Rechts­extre­men geklau­ter Hetzspruch

Wir haben im Dezem­ber 2014 die Lügen­wan­de­rung beschrie­ben, die von Krum­pa in Sach­sen-Anhalt über ver­schie­de­ne deut­sche Nazi-Sei­ten bis hin zu den rus­sisch-öster­rei­chi­schen Nazis von „Frei­es Öster­reich“ führ­te. Wie der Bei­trag des deut­schen Regio­nal-TV-Sen­ders MDR vom 26.10.2014 zeigt, gibt es auch eine ande­re Sicht auf die Zustän­de in dem Asyl­be­wer­ber­heim in Krum­pa, die sehr viel mit Gier der Betrei­ber zu tun hat.

MDR Repor­ta­ge über Asyl­wer­ber­heim in Krumpa

Jeden­falls sind die Fotos von der Groß­un­ter­kunft in Krum­pa jetzt als Fotos von Woh­nun­gen, die von Dorf­be­woh­nern „mit Lie­be her­ge­rich­tet“ und von „schwar­zen Wirt­schafts­flücht­lin­gen“ ver­schmutzt wor­den sein sol­len, auf den Blog der „Ger­ma­nin“ und von dort auf das FB-Kon­to der FPÖ Imst weitergewandert.


Die Ger­ma­nin und ihre brau­ne Lüge

Die FPÖ Imst nimmt das brau­ne Gerülp­se einer „Ger­ma­nin“ natür­lich für bare Mün­ze und kom­men­tiert auch gleich selbst. Ver­bin­dend ist anschei­nend nicht nur die Ideo­lo­gie, son­dern auch, dass die FPÖ Imst so wie die „Ger­ma­nin“ eine „allein­er­zie­hen­de Mut­ter“ ist. Und so zetert sie über die „grei­li­ga Wixer“, denen „alls in Arsch gscho­ben“ wird. Und wei­ter dann in Rich­tung Poli­tik: “Wie wars wenn eis Deppa ersch amol ins Inhu­a­mi­sche hel­fa tatets ?!?!?!?!“


Kom­men­tar von „Die Germanin”

Wenn wir die blaue Dia­lekt­va­ri­an­te der allein­er­zie­hen­den Mut­ter FPÖ Imst rich­tig erfasst haben, dann beschwert sie sich über Flücht­lin­ge als „graus­li­che Wixer“ und über die Dep­pen („Ihr Dep­pen“ — damit sind wohl die Poli­ti­ker gemeint), die zuerst ein­mal den Ein­hei­mi­schen hel­fen soll­ten. Ahmet Demir von den Tiro­ler Grü­nen fand die­se Wort­wahl „men­schen­ver­ach­tend“ und will recht­li­che Schrit­te prü­fen. Sogar der Lan­des-FPÖ war die Dik­ti­on zu het­ze­risch: „Die­se Dik­ti­on ist nicht die Spra­che, wel­che die FPÖ ver­wen­det”, erklär­te der FPÖ-Medi­en­re­fe­rent dem „Stan­dard“, wo es dazu wei­ter heißt„Nach Kennt­nis und in Abspra­che mit dem Lan­des­par­tei­ob­mann Mar­kus Abwerz­ger sei die Ent­fer­nung sofort ver­an­lasst wor­den, heißt es von der Tiro­ler FPÖ auf Anfrage.“


„Mit deut­schem Gruß”, Quel­le: Blog „Die Germanin”

Und was sagt die FPÖ Tirol zu den ande­ren Hetz- und Hass-Pos­tings auf dem FB-Kon­to der FPÖ Imst? Etwa zu dem wider­li­chen Pos­ting von Rechts­extre­men über die Flücht­lin­ge, die sich angeb­lich in Mar­ken­kla­mot­ten mit Hil­fe ihrer Smart­phones zu den Ämtern navi­gie­ren las­sen? Oder was ist mit dem Fly­er der neo­na­zis­ti­schen Akti­ons­ge­mein­schaft für Poli­tik (AfP) („Asy­lan­ten belohnt! Für’s Nichts­tun“)? Die FPÖ Imst geniert sich nicht ein­mal dafür, dass sie ihre „Argu­men­te“ direkt von den Neo­na­zis holt und druckt den Fly­er der AfP auch noch mit Impres­sum ab. Stra­che hat die fal­schen Zah­len der AfP schon im Jahr 2012 ver­wen­det und eben­falls den Fly­er der AFP (die Rück­sei­te) ver­wen­det – aller­dings ohne Impres­sum. Nach­dem wir ihm vor­ge­rech­net haben, dass die Zah­len falsch sind und von der brau­nen AfP stam­men, hat er den Fly­er still­schwei­gend ver­schwin­den lassen.