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Weppersdorf (Bgld): FPÖ-Politiker als Sniper?

Da wur­de gan­ze Arbeit geleis­tet! Das Face­­book-Pro­­fil des mut­mass­li­chen Hal­­lo­­ween-Schü­t­­zen, der am 31.Oktober ein 13-jäh­ri­­ges Mäd­chen mit einer Klein­ka­li­ber­waf­fe beschoss und schwer ver­letz­te, ist blitz­blank gesäu­bert – leer­ge­räumt. Erst ges­tern, also fast zwei Wochen nach der Tat, wur­de bekannt, dass der Schüt­ze stell­ver­tre­ten­der Bezirks­par­tei­ob­mann der FPÖ im Bezirk Ober­pul­len­dorf war. Den Schuss auf das Mäd­chen hat […]

12. Nov 2014

Den Schuss auf das Mäd­chen hat der FPÖ-Poli­ti­ker zuge­ge­ben. Über sei­nen Anwalt ließ er eine Ver­si­on ver­brei­ten, wonach er bei Schieß­übun­gen auf eine Alu­do­se, eine Stra­ßen­la­ter­ne und zuletzt eines Steins das Mäd­chen getrof­fen habe. Der Anwalt: „Er weiß, dass er sehr leicht­sin­nig war.”


Oli­ver L und das lee­re Facebook-Profil.

Die 13-Jäh­ri­ge war mit einer Grup­pe Jugend­li­cher in Groß­höf­lein unter­wegs, als sie von einem Pro­jek­til aus einer Klein­ka­li­ber­waf­fe am Becken getrof­fen und schwer ver­letzt wur­de. Die jun­ge Spit­zen­sport­le­rin und mehr­fa­che Lan­des­meis­te­rin über 800 Meter konn­te das Kran­ken­haus nach eini­gen Tagen vor­erst ver­las­sen, aller­dings wur­de das Pro­jek­til noch nicht entfernt.

Die Bewoh­ne­rIn­nen von Groß­höf­lein wer­den ver­mut­lich nicht beson­ders erfreut sein, dass ein FPÖ-Poli­ti­ker in ihrer Gemein­de, die doch etli­che Kilo­me­ter von Ober­pul­len­dorf ent­fernt ist, Schieß­übun­gen auf Stra­ßen­la­ter­nen ver­an­stal­tet und dabei auch einen Men­schen trifft.

Inter­es­sant die Reak­ti­on des bur­gen­län­di­schen FPÖ-Par­tei­vor­sit­zen­den Tschürtz, der zunächst der Ansicht war, dass es wohl aus­rei­chend wäre, die Par­tei­funk­tio­nen des Schüt­zen bis zu einer Ent­schei­dung des Gerichts still­zu­le­gen. Wie der ORF Bur­gen­land berich­tet, hat der FPÖ-Chef im Lau­fe des gest­ri­gen Nach­mit­tags dann sei­ne Mei­nung geän­dert und den Beschul­dig­ten aus der Par­tei aus­ge­schlos­sen: „Abhän­gig vom Aus­gang eines Gerichts­ver­fah­rens kön­ne es für ihn auch die Mög­lich­keit geben, wie­der einen Antrag auf Auf­nah­me zu stel­len, bestä­tig­te Tschürtz.”

Der Ver­däch­ti­ge war nicht nur stell­ver­tre­ten­der Bezirks­par­tei­ob­mann von Ober­pul­len­dorf, son­dern hat für die FPÖ auch für die Natio­nal­rats­wah­len 2013 kan­di­diert. Auch für die Land­tags­wah­len 2015 steht der Wep­pers­dor­fer noch auf der Kan­di­da­tIn­nen-Lis­te der FPÖ. Sogar ein Por­trät­fo­to der FPÖ Wep­pers­dorf mit dem Ver­däch­ti­gen kur­siert auf Face­book. Das auf sei­nen Namen ange­leg­te FB-Kon­to ist aller­dings bis auf das letz­te Stäub­chen leer­ge­fegt. In einem ande­ren sozia­len Netz­werk ist er noch mit zwei Kon­ten prä­sent – mit einem nicht so vor­teil­haf­ten Foto.

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