Eine freiheitliche LöschwelleLesezeit: 3 Minuten

Eigent­lich war für die­se Wochen ein stei­ler Auf­stieg von Maxi­mi­li­an Krauss geplant: Vize­prä­si­dent des Wie­ner Stadt­schul­ra­tes soll­te das blaue Jung­stern­chen wer­den. Lief aber nicht so. Jetzt ist Krauss von der Bild­flä­che ver­schwun­den, eine Face­­book-Sei­­te und eini­ge sehr pein­li­che Ansa­gen eines ande­ren Jung­frei­heit­li­chen eben­so. Auch Stra­che hat ein Pro­blem mit Krauss. Es ist fas­zi­nie­rend, was da […]

15. Sep 2014

Es ist fas­zi­nie­rend, was da abläuft bei den Frei­heit­li­chen. Nach der kla­ren Absa­ge des Wie­ner Bür­ger­meis­ters Häupl, der sich wei­ger­te, den schla­gen­den und deut­schen Bur­schen­schaf­ter Krauss zum Vize­prä­si­den­ten des Stadt­schul­ra­tes zu bestel­len, soll­te eigent­lich die blaue Kam­pa­gnen-Maschi­ne so rich­tig in Fahrt kom­men. Die FPÖ droh­te mit einer „Klags­wel­le“ gegen den Wie­ner Bür­ger­meis­ter, der Maxi Kraus wur­de von Stra­che per­sön­lich zum Schü­ler­om­buds­mann ernannt und Stra­che war sich sicher: „Es wird eng für Häupl!“.

Mitt­ler­wei­le hat sich die Situa­ti­on grund­le­gend ver­än­dert: aus der ange­kün­dig­ten Klags­wel­le wur­de still­schwei­gend eine Lösch­wel­le. Stra­che, der noch am 11.9. über Twit­ter und Face­book auf den Schü­ler­om­buds­mann Krauss auf­merk­sam gemacht hat, hat sei­nen Face­book-Ein­trag zum Schü­ler­om­buds­mann Krauss mitt­ler­wei­le gelöscht – still und heimlich.


Evo­lu­ti­on einer Lie­be: Ein gefällt mir auf Twit­ter, ein gefällt mir auf Face­book und ein „Inhalt ist der­zeit nicht ver­füg­bar” (Link Face­book zu Krauss)
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Stra­che gefällt jetzt nicht mehr der Schü­ler­om­buds­mann Krauss, son­dern nur mehr der wie­der­ge­wähl­te Bezirksobmann.

Was ist pas­siert, das Krauss so tief in Ungna­de hat fal­len las­sen? Mög­li­cher­wei­se ist Krauss in zu vie­le Fett­näpf­chen getre­ten. Da war zunächst die Sache mit der Face­book-Sei­te „Soli­da­ri­tät mit Maxi­mi­li­an Krauss“. Eini­ge Tau­send Fans, dar­un­ter die übli­chen Ver­däch­ti­gen von der brau­nen Frak­ti­on, unter­stütz­ten die Sei­te, wäh­rend Krauss, sicht­lich gerührt über die Freun­de, die da für ihn Soli­da­ri­tät orga­ni­sier­ten, immer wie­der beton­te, dass er mit der Sei­te nichts zu tun habe, nicht der Betrei­ber sei.

Dann kam „Hei­mat ohne Hass“ und wies Krauss nach, dass er per­sön­lich von Face­book als Betrei­ber der Sei­te aus­ge­wie­sen wur­de. Schwarz auf Weiß.

Was küm­mert das einen Jung­frei­heit­li­chen? Mar­kus Ripfl, ein wei­te­res auf­stre­ben­des blau­es Stern­chen, das noch kein ihm ange­bo­te­nes Fett­näpf­chen aus­ge­las­sen hat, eil­te sei­nem Kame­ra­den zu Hil­fe und sprach von einer „bla­ma­blen Falsch­mel­dung“. „Kla­re Bewei­se“ für die „beschä­men­de“ Het­ze von „Hei­mat ohne Hass“ ver­sprach der frei­heit­li­che Jung­spund. Die ener­gi­sche Pose half nichts. Alle, die sich eini­ger­ma­ßen mit Face­book aus­ken­nen, wis­sen, dass eine Ein­la­dung mit dem Text „Maxi­mi­li­an Krauss invi­ted you to like his new Page Soli­da­ri­tät mit Maxi­mi­li­an Krauss“ ein ein­deu­ti­ger Hin­weis auf den Betrei­ber ist.

„Eine bla­ma­ble Falsch­mel­dung“ von Mar­kus Ripfl also. Der sah sei­nen Aus­weg dar­in, die Mel­dung über die Falsch­mel­dung ein­fach zu löschen – von sei­nem Word­Press-Blog und von sei­nem öffent­li­chen Face­book-Kon­to als Poli­ti­ker. Ohne Ent­schul­di­gung für sei­ne Falsch­mel­dung natürlich.


Eine bla­ma­ble Falsch­mel­dung über angeb­li­che bla­ma­ble Falsch­mel­dung, die dann gelöscht wurde…
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Krauss selbst erwischt es noch viel ärger! Wäh­rend Ripfl nur sei­ne Falsch­mel­dun­gen löscht, kommt es bei Krauss gleich zu mehr­fa­chen Löschun­gen: zunächst wird das FB-Kon­to „Soli­da­ri­tät mit Maxi­mi­li­an Krauss“ gelöscht und kurz dar­auf das neu errich­te­te öffent­li­che FB-Kon­to „Maxi­mi­li­an Krauss“, auf dem er sich als Poli­ti­ker präsentierte.

Auch mit sei­nem pri­va­ten FB-Kon­to ist Max Krauss mitt­ler­wei­le nicht mehr glück­lich. Nach­dem wir auf die „selt­sa­men Freun­de des Maxi­mi­li­an Krauss“ auf­merk­sam gemacht haben, lösch­te Krauss einen die­ser brau­nen FB- Freun­de, „Ffoe- AT“, der sich bzw. sein Kon­to kurz dar­auf eben­falls löschte.

Fas­sen wir zusam­men, wel­che Lösch- oder Säu­be­rungs­wel­le da in den letz­ten Tagen über Krauss und Co. hin­weg­ge­fegt ist:

  • Die FB-Sei­te „Soli­da­ri­tät mit Maxi­mi­li­an Krauss“ wur­de gelöscht
  • Die FB-Sei­te „Maxi­mi­li­an Krauss“ (Poli­ti­ker) ebenso
  • Krauss „ent­freun­det“ sich von der brau­nen FB-Sei­te „Ffoe ‑AT“
  • Mar­kus Ripfl (RFJ, FPÖ Gän­sern­dorf) löscht sei­ne „bla­ma­ble Falsch­mel­dung“ auf dem Word­Press-Blog bzw. auf FB
  • HC Stra­che löscht die Mel­dung über den „Schü­ler­om­buds­mann“ Krauss auf sei­nem FB-Kon­to und ersetzt sie durch eine Mel­dung über die Wie­der­wahl von Krauss als Bezirks­ob­mann der FPÖ
  • Die brau­ne FB-Sei­te „Ffoe-AT“, die flei­ßig für die FPÖ Stim­mung gemacht hat, löscht sich selbst nach der Bericht­erstat­tung von „Stoppt­die­rech­ten“.
  • Nur wei­ter so! 

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