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Salzburg: Wieder braune Schmierer unterwegsLesezeit: 2 Minuten

Vor weni­gen Tagen erst berich­te­te der ORF Salz­burg, dass einer von den zwei im Vor­jahr Ver­haf­te­ten, der rund 30 Stol­per­stei­ne beschmiert hat­te, aus der Neo­na­­zi-Sze­­ne aus­stei­gen wol­le. Die­sen Mon­tag gab das Per­so­nen­ko­mi­tee Stol­per­stei­ne Salz­burg bekannt, dass neu­er­lich ein Stol­per­stein mit Far­be beschmiert wor­den ist. 247 Stol­per­stei­ne erin­nern in der Stadt Salz­burg an Opfer des Nazi- Regimes. […]

2. Sep 2014

247 Stol­per­stei­ne erin­nern in der Stadt Salz­burg an Opfer des Nazi- Regimes. Der Stol­per­stein, der zum Geden­ken an den als Zwangs­ar­bei­ter inhaf­tier­ten Eisen­bah­ner Andre­as Rehrl am Max- Ott-Platz Anfang Juli ver­legt wur­de, ist jetzt – anschei­nend mit gol­de­ner Far­be – beschmiert worden.


Stol­per­stei­ne Salzburg
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Das Per­so­nen­ko­mi­tee kri­ti­siert, dass die ver­spro­che­ne Nano-Ver­sie­ge­lung der Stol­per­stei­ne (durch die die Far­be abwasch­bar wer­den soll) noch immer nicht rea­li­siert wor­den sei.

Seit dem Vor­jahr sind mehr als 70 Stol­per­stei­ne beschmiert wor­den. Zwei Tat­ver­däch­ti­ge (20 bzw. 21) wur­den im Okto­ber bzw. im Novem­ber 2013 ver­haf­tet und Anfang April aus der Unter­su­chungs­haft entlassen.

Den bei­den Ver­däch­ti­gen wer­den 168 Fak­ten ange­las­tet – 70 Stol­per­stei­ne, der über­wie­gen­de Rest aber ande­re neo­na­zis­ti­sche Schmierereien .

Nach der Aus­for­schung und Inhaf­tie­rung der bei­den Tat­ver­däch­ti­gen ist es jeden­falls zu wei­te­ren neo­na­zis­ti­schen Akti­vi­tä­ten in Salz­burg gekom­men. Dass der Kreis von Tat­be­tei­lig­ten mehr Per­so­nen umfasst als die zwei im Vor­jahr Inhaf­tier­ten , war von Beginn an klar.

Ob der als Patrick Grub­mül­ler vor­ge­stell­te reu­ige Tat­ver­däch­ti­ge, der laut ORF aus der rechts­extre­men Sze­ne aus­stei­gen will, dies­be­züg­lich Hin­wei­se gelie­fert hat, ist unklar. Den Salz­bur­ger Behör­den ist jeden­falls trotz etli­cher neo­na­zis­ti­scher Vor­fäl­le nach der Inhaf­tie­rung der bei­den bis heu­te kein wei­te­rer Ermitt­lungs­er­folg gelungen.

Der zwei­te Tat­ver­däch­ti­ge, der unter ande­rem für rund 40 Stol­per­stein-Schmie­re­rei­en ver­ant­wort­lich gemacht wird, ist schon vor sei­ner Fest­nah­me im Okto­ber 2013 ein­schlä­gig auf­ge­fal­len. Er stand schon im Jän­ner 2012 vor Gericht, nach­dem er het­ze­ri­sche NS-Pos­tings auf der Face­book-Sei­te von HC Stra­che ver­öf­fent­licht hat­te. Die Diver­si­on, die mit ihm damals ver­ein­bart wur­de, nutz­te er nicht, sodass er im Sep­tem­ber 2012 neu­er­lich vor Gericht stand. Wie­der­um schlug er die vom Gericht ange­bo­te­ne Chan­ce, die beding­te Aus­set­zung einer Haft­stra­fe, aus.

Die Staats­an­walt­schaft Salz­burg hat gegen die zwei wegen NS-Wie­der­be­tä­ti­gung Ange­zeig­ten bis­lang noch kei­ne Ankla­ge erhoben.

Unse­re Berich­te zu den Stol­per­stein-Schmie­re­rei­en in Salzburg. 

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