Lavanttal (Ktn): Gaskammer für Asylwerber und Slowenen

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Der Blog RFJ-Watch beschreibt in sei­nem neu­es­ten Bei­trag, wie schnell die Erre­gung über ein Asyl­wer­ber­heim in offe­ne Het­ze, Mord­auf­ru­fe und brau­ne Ver­nich­tungs­phan­ta­sien umschlägt. Micha­el P., der mit sei­nem Pos­ting auf Face­book den brau­nen Shit­s­torm aus­lös­te, hat sei­nen Ein­trag mitt­ler­wei­le gelöscht. Ande­re Ein­trä­ge aber nicht.

In Frant­schach (Kärn­ten) wur­de eine Ein­rich­tung für Asyl­wer­be­rIn­nen eröff­net. Micha­el P., der sich ger­ne mit sei­nem Alko­hol­spie­gel auf Face­book dar­stellt, hat das nicht recht­zei­tig mit­ge­kriegt und ist empört über die Eröff­nung. Für ihn ist das eine „abso­lu­te Schwei­ne­rei“, die ihn sogar ans Aus­wan­dern den­ken lässt. Wobei: Wirk­lich bedacht hat er das mit dem Aus­wan­dern offen­sicht­lich nicht. Ob er dann auch in einem Asyl­wer­be­rIn­nen­heim lan­den möchte?

Auch die meis­ten Pos­tings, die zu sei­nem Kom­men­tar abge­ge­ben wer­den, sind nicht vom Den­ken bestimmt, son­dern vom Dick­darm, der ent­leert wird: „Ach du hei­li­ge Scheiße….des drecksgs­indl kert weg !!!“ bzw. “A bom­be in des kana­cken­heim rein und weg is da dreck“

Rene G. hat dann einen Vor­schlag, der sei­nem Face­book-Pro­fil ent­spricht: „Hetz wird’s zeit fia die gas­kom­mer amol reichst“. Rene G. schmückt sein FB-Pro­fil näm­lich mit der Info, dass er als Gas­tech­ni­ker in Maut­hau­sen gear­bei­tet und nach der Haupt­schu­le St. Andrä die „Adolf Hit­ler High­school“ besucht habe. Das ein­zi­ge Buch, das ihm gefällt, ist Hit­lers „Mein Kampf“.

Rene G. erin­nert damit ein biss­chen an den Neo­na­zi aus Wie­ner Neu­stadt, der als sei­nen Arbeit­ge­ber die NSDAP bezeich­net und dafür (und für ande­re Pos­tings) eine Ver­ur­tei­lung nach dem Ver­bots­ge­setz kas­siert hat­te. „Inspi­rie­ren­de Per­son“ ist für G. nach wie vor Jörg Hai­der. HC Stra­che bringt es immer­hin auf ein „Gefällt mir“. Unter den musi­ka­li­schen Vor­lie­ben tau­chen dann aller­dings auch „Die Ärz­te“ und die „Toten Hosen“ auf.

Mit dem Den­ken haben es bei­de nicht, weder Rene G. noch Micha­el P.. Der ver­linkt auf sei­nem FB-Account sogar zu dem Anti-Nazi-„Ärzte“-Song „Schrei nach Lie­be“ in einer unter­ti­tel­ten Ver­si­on, wo er eigent­lich mit­le­sen könn­te. Eini­ge Tage davor pos­tet P.: „An den Rat der Kärnt­ner Slo­we­nen: Hal­tet jetzt mal eure Schnau­ze!!! Habs eh schon eure scheiss zwei­spra­chi­gen Orts­ta­feln bekom­men!!! Und jetzt noch slo­we­nisch als zwei­te Lan­des­spra­che in Kärn­ten ?? Ihr tickt ja nicht mehr rich­tig!!!!!!!!“ Die Reak­tio­nen sind ähn­lich wie zum Asyl­wer­ber­heim, die brau­ne Soße ent­leert sich unge­hin­dert: „Wie hot da hit­ler immer gsogt: do hülft lei mehr ans: VULGAS und des gsam is geschich­te :))“ Eine Ant­wort dazu: “Sieg Heil!“

Selbst die War­nung einer ande­ren Pos­te­rin, die „auch voll gegen das“ ist, aber vor Hit­ler-Sprü­chen und „Sieg Heil“ warnt und dar­um bit­tet, „nach­zu­den­ken“, bevor man so was schreibt, bewirkt kein Löschen der Postings.

Meh­re­re der Hetz­pos­tings erfül­len den Ver­dacht der NS-Wie­der­be­tä­ti­gung bzw. auch Ver­het­zung. Den Pos­te­rIn­nen ist das offen­sicht­lich auch bekannt (sie­he die War­nun­gen), aber egal. Uns nicht.