Neues und Altes von der FPÖ OÖ

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Gerüch­te gab es schon sofort nach dem Par­tei­aus­tritt und Rück­tritt von Micha­el G. aus Aurolz­müns­ter: er übe sei­ne Funk­tio­nen nach wie vor aus. Jetzt gibt es die Bestä­ti­gung für das Gerücht durch den Bür­ger­meis­ter. Die Lin­zer FPÖ ist nach dem Rück­tritt und Par­tei­aus­tritt von Sebas­ti­an Ort­ner mit Vor­wür­fen gegen wei­te­re Funk­tio­nä­re konfrontiert.

Micha­el G., stell­ver­tre­ten­der Bezirks­ob­mann der FPÖ Ried im Inn­kreis, Gemein­de­rat und Frak­ti­ons­chef in Aurolz­müns­ter, ist nach Anga­ben des Bür­ger­meis­ters Wal­ter Schnei­der­bau­er (SPÖ) gegen­über „Öster­reich“ (OÖ-Aus­ga­be, 23.4.2013) nach wie vor als Frak­ti­ons­chef der FPÖ aktiv: „Es ist alles beim Alten, nur sein Gesicht ist von der FPÖ-Home­page ver­schwun­den.“ (Öster­reich, 23.4.2013) Micha­el G. spre­che davon, dass ihn die FPÖ nur vor­über­ge­hend sus­pen­diert habe. Das erin­nert deut­lich an ähn­li­che Vor­gangs­wei­sen im Par­la­ments­klub der FPÖ (sie­he hier und hier).

Nach Ort­ners Fall in Linz ist eine Epi­so­de natür­lich beson­ders pikant. Als der Lin­zer FPÖ-Gemein­de­rat Horst Rudolf Übela­cker als Refe­rent bei einem Leser­tref­fen der neo­na­zis­ti­schen Zeit­schrift Volk in Bewe­gung ange­kün­digt war, erklär­te aus­ge­rech­net Ort­ner: „Das Maß ist voll, hier muss eine Trenn­li­nie her.“ Schon am nächs­ten Tag war klar, dass weder das Maß voll war noch Ort­ners Erklä­run­gen für voll genom­men wer­den dür­fen. Nach einem Gespräch des Lan­des­par­tei­se­kre­tärs mit Übela­cker war alles wie­der in Ord­nung und vergessen.

Öster­reich zitiert aus einem Ant­wort­brief des Her­aus­ge­bers von Volk und Hei­mat, Thors­ten Hei­se an die „lie­be FPÖ Linz“, den „Bawe­koll“ aus­führ­lich wie­der­gibt:

Wir bit­ten dar­um, nicht in jedes von der Sys­tem­pres­se vor­ge­hal­te­ne Horn zu sto­ßen. Der ehr­lich um das Wohl Deutsch­lands und Euro­pas besorg­te FPÖ Kame­rad Horst Übela­cker hält bei uns ledig­lich einen Vor­trag, Kriegs­ver­bre­chen, Mor­de und Ver­bren­nun­gen jeder Art sind bei unse­rem Leser­tref­fen nicht geplant. Und heim­lich hört ihr doch auch die schö­nen Lie­der unse­res Frank Ren­ni­cke. Wünscht euch lie­ber eini­ge Mit­strei­ter mehr vom For­mat Horst Übela­ckers, dann geht es bei euch auch besser.

Bevor wir auf den gesam­ten neu­en Bei­trag von Bawe­koll ein­ge­hen, noch ein Nach­trag zu Übela­cker. Der woll­te in sei­nem „klä­ren­den“ Gespräch mit dem Lan­des­par­tei­se­kre­tär im Sep­tem­ber 2012 gar nicht zuge­sagt haben als Refe­rent und war der Auf­fas­sung, er habe erst jetzt erfah­ren, um wel­che Grup­pe es sich dabei hand­le. In dem Brief von Thors­ten Hei­se klingt das etwas anders, aber die­se Dif­fe­renz wird die FPÖ sicher auch rasch und ent­schie­den klä­ren. Bawe­koll por­trä­tiert im neu­en Bei­trag „Freun­de deut­scher Pro­sa“ einen beson­de­ren Freund des Dich­ter­stein Offen­hau­sen: Ger­hard Stau­din­ger, eben­falls seit Jah­ren in der FPÖ als Funk­tio­när aktiv.

Der „Kurier“ (OÖ-Aus­ga­be, 23.4.2013) beschäf­tigt sich mit einem ande­ren Vor­fall bei der Lin­zer FPÖ. Uwe Sai­ler hat­te in der Vor­wo­che im „Stan­dard“ ver­kün­det, dass er bewei­sen kön­ne, dass der Lin­zer FPÖ-Stadt­rat Det­lef Wim­mer mit den Betrei­bern von alpen-donau.info in Kon­takt gestan­den habe. Dem „Kurier“ erklär­te Sai­ler jetzt genau­er, wie er mit­tels eines „honey­pot“ Wim­mer auf eine prä­pa­rier­te Sei­te gelockt hat. Wim­mer gibt sich empört über die Vor­wür­fe, das Maut­hau­sen-Komi­tee for­dert in einer Pres­se­er­klä­rung den Rück­tritt Wim­mers und weist auf die „brau­nen Ver­stri­ckun­gen“ der Lin­zer FPÖ hin.