Wiener Neonazi-Spruchband in Dortmund

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Wie­ner Neo­na­zis der Grup­pe „Ultras Sur Wien“ (kurz: US Wien) haben wäh­rend des Cham­pi­ons League Spiel zwi­schen Dort­mund und Real Madrid am 24. Okto­ber im Madri­der Fan­sek­tor ein Spruch­band mit der Auf­schrift „Josue Libert­ad“ ent­rollt, das mit ihrem Grup­pen­kür­zel ver­se­hen war.


„Josue-Libertad”-Transparent der US Wien

Ultras Sur Wien stellt die Wie­ner Sek­ti­on eines faschis­ti­schen Fan­clubs des FC Real Madrid dar. Das­sel­be Spruch­band, das nun in Dort­mund gehisst wur­de, hat bereits bei der Wie­ner Aus­tria für Auf­se­hen gesorgt. Hin­ter­grund des Trans­pa­ren­tes ist die Ver­ur­tei­lung des spa­ni­schen Sol­da­ten Josué Esté­ba­nez de la Hija, der einen Anti­fa­schis­ten ermor­det hat­te. Der zu 26 Jah­ren Haft ver­ur­teil­te Spa­ni­er ist inzwi­schen eine Kult­fi­gur in der Nazi­sze­ne.

Das Fuß­ball­ma­ga­zin bal­les­te­rer hat­te ein Foto aus dem Dort­mun­der Sta­di­on auf sei­ner Face­book­sei­te ver­öf­fent­licht. Ver­se­hent­lich wur­de jedoch die Hoo­li­g­angrup­pe Unsterb­lich Wien (UST) als ver­meint­li­cher Akteur hin­ter dem Ban­ner genannt. Dies sorg­te bei ein­schlä­gi­gen Krei­sen der Aus­tria-Anhän­ger­schaft für Empö­rung, da es sich bei Ultras Sur um eine Ein­zel­per­son han­deln soll. Micha­el W. war auch ein Adres­sat des Mani­fests, das Brei­vik kurz vor sei­nen Ter­ror­an­schlä­gen ver­schickt hat. Per­sön­li­che Kon­tak­te zu den Nazi-Hoo­li­gans von Unsterb­lich dürf­ten jedoch vor­han­den sein. So wur­de das besag­te Spruch­band im Horr-Sta­di­on über das Grup­pen­ban­ner der „Unsterb­li­chen“ gehängt.

Auch die Inter­net­prä­senz der „Ultras Sur Wien“ lässt davon aus­ge­hen, dass hin­ter sol­chen Aktio­nen wohl mehr als nur eine Per­son ste­hen dürf­te. Auf dem Nazi­por­tal Ultras not Reds sind auf drei Bil­dern jeweils meh­re­re Per­so­nen zu sehen, unter ande­rem mit aus­ge­streck­tem rech­ten Arm.

Dass auch Unsterb­lich Wien ger­ne ein­mal nach Spa­ni­en schie­len, haben sie bereits mit einem „Viva Franco“-Banner und wei­te­ren Sym­bo­len spa­ni­scher Faschis­ten bei einem Spiel gegen Ath­le­tic Bil­bao Ende 2009 bewiesen.