Der „Aula“-Chef bei den Neonazis

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Dass die „Aula“, das Organ der Frei­heit­li­chen Aka­de­mi­ker­ver­bän­de, im rechts­extre­men Bereich zu ver­or­ten ist, ist nicht neu. Chef­re­dak­teur Mar­tin Pfeif­fer sorgt jeden­falls dafür, dass auch die Kon­tak­te im tief­brau­nen Bereich inten­siv blei­ben. Im Juli war Pfeif­fer auf Vor­trags­rei­se in Deutschland.

Mar­tin Pfeif­fer ist bes­tens ver­an­kert in der rechts­extre­men Sze­ne. Der „Schrift­lei­ter“ der „Aula“ ist Vor­sit­zen­der der „Gesell­schaft für freie Publi­zis­tik“ und beim Kul­tur­werk Öster­reich.

Bei der NPD war er schon mehr­mals ein­ge­la­den – als „Ehren­gast“. Des­halb ist auch sein Auf­tritt bei den „Forums­ge­sprä­chen“ der Ober­hau­se­ner NPD im Ruhr­ge­biet nicht wirk­lich über­ra­schend. Deli­ka­ter hin­ge­gen sein zwei­ter Auf­tritt in Dort­mund, wo er auf Ein­la­dung des NPD-Kreis­ver­ban­des Unna/Hamm und der Frei­en Natio­na­lis­ten am 21. Juli über das „Drit­te Lager“ in Öster­reich refe­rie­ren durf­te und freund­lich emp­fan­gen wurde.

„Erfolg­rei­che Ver­an­stal­tung mit Mar­tin Pfeif­fer“, titel­te das neo­na­zis­ti­sche Info­por­tal Dort­mund sei­nen Bericht über die „Saal­ver­an­stal­tung“. Er schaff­te es, ein­ein­halb Stun­den über das „Drit­te Lager“ in Öster­reich zu reden und den­noch die wich­ti­gen Fra­gen für die Dis­kus­si­on danach auf­zu­spa­ren: „Beson­ders die Hal­tung der Par­tei zum Staat Isra­el und die Rei­se des Bun­des­vor­sit­zen­den Stra­che in eben jenen Staat wur­de dis­ku­tiert.“ Was Pfeif­fer auf die drän­gen­den Fra­gen der Neo­na­zis wohl geant­wor­tet hat? Und was hat Pfeif­fer zum Neo­na­zi-Pro­zess gegen Küs­sel & Co gesagt? Gesin­nungs­pro­zess? Und was noch? Im Bericht des Info­por­tals steht näm­lich nur: „Außer­dem infor­mier­te Pfeif­fer das Audi­to­ri­um über den zur Zeit in Öster­reich lau­fen­den Gesin­nungs­pro­zess gegen Gott­fried Küssel.“

Mög­li­cher­wei­se ist ihm eine beson­ders umfas­sen­de Dar­stel­lung des Drit­ten Lagers gelun­gen – sozu­sa­gen von Stra­che bis Küs­sel. Alle konn­te er trotz sei­ner opti­mis­ti­schen Pro­gno­sen für die FPÖ und eine even­tu­el­le Regie­rungs­be­tei­li­gung nicht über­zeu­gen. Wie nicht anders zu erwar­ten, blie­ben eini­ge Neo­na­zis skep­tisch im Schmoll­win­kerl: „Unter den Zuschau­ern gab es vie­le kri­ti­sche Stim­men, die ihr Ver­trau­en an Ver­än­de­rung durch Par­tei­en und Wah­len ver­lo­ren haben und sich lie­ber dem außer­par­la­men­ta­ri­schen Wider­stand widmen.”