Gedenken an SS-Mörder in Krypta endlich gestoppt?

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Josef Val­las­ter muss man nicht unbe­dingt ken­nen. In der Rie­ge von SS-Ver­bre­chern ist er einer unter vie­len. Harald Wal­ser, Abge­ord­ne­ter der Grü­nen und His­to­ri­ker ver­folgt schon seit Jah­ren sei­ne Spu­ren. Jetzt hat er den Mas­sen­mör­der, der bei einem Häft­lings­auf­stand im KZ Sobi­bor erschla­gen wur­de, wie­der­ent­deckt. An uner­war­te­ter Stelle.


Die Kryp­ta im Äuße­ren Burg­tor in Wien (Urhe­ber: Man­fred Wer­ner / Tsui)

In einer par­la­men­ta­ri­schen Anfra­ge frag­te Wal­ser nach Infor­ma­tio­nen zur soge­nann­ten Tra­di­ti­ons­pfle­ge des Bun­des­hee­res in der Kryp­ta am Hel­den­platz. Mit den Ant­wor­ten von Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Dara­bos war Wal­ser noch nicht ganz zufrie­den. Denn trotz des Bekennt­nis­ses von Dara­bos, der auf eine „kla­re Abgren­zung des Öster­rei­chi­schen Bun­des­hee­res von natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Gedan­ken­gut” gro­ßen Wert legt und auch eini­ge wich­ti­ge Schrit­te in die­ser Rich­tung unter­nom­men hat: In der geheim­nis­vol­len Kryp­ta am Hel­den­platz wer­den offen­sicht­lich auch SS-Gano­ven und Mas­sen­mör­der wie Val­las­ter in einem Toten­buch geehrt. Wal­ser, der dies durch eige­ne Recher­chen her­aus­ge­fun­den hat, befrag­te des­halb in einer Anfra­ge­be­spre­chung am 15. Mai erneut den Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter dazu. Der bestä­tig­te das und ver­sprach: „Dies soll nun hin­ter­fragt und geän­dert wer­den.“ Bei der Kryp­ta am Hel­den­platz, die vom Mili­tär-Vika­ri­at betreut wird, ver­sam­meln sich all­jähr­lich am 8. Mai die Bur­schen­schaf­ter zum Hel­den- bzw. Totengedenken.