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Pöllau: Der Sturm der Rechten

Im Juni 2011 wur­de das „Libe­ra­ti­on Art Pro­ject“ in Pöl­lau nach jah­re­lan­gen Que­re­len eröff­net bzw. im Schloss­park auf­ge­stellt. Jetzt wur­de das Denk­mal zum drit­ten Mal geschän­det oder, wie der Bür­ger­meis­ter mut­maßt, von einem Sturm aus der Ver­an­ke­rung geris­sen. Johann Schirn­ho­fer (ÖVP), Bür­ger­meis­ter von Pöl­lau, setzt auf die meteo­ro­lo­gi­sche Erklä­rung. In der Nacht zum Sams­tag sei […]

20. Dez 2011

Johann Schirn­ho­fer (ÖVP), Bür­ger­meis­ter von Pöl­lau, setzt auf die meteo­ro­lo­gi­sche Erklä­rung. In der Nacht zum Sams­tag sei ein Sturm über das Pöl­lau­er Tal gefegt, der die Skulp­tur mög­li­cher­wei­se aus der Ver­an­ke­rung geris­sen habe. Josef Schüt­zen­hö­fer, der zusam­men mit drei US-Kol­le­gen die Skulp­tur gefer­tigt hat, lässt die­se Erklä­rung nicht gel­ten. Der Leit­werk­teil, der jetzt am Boden liegt, war nicht starr mon­tiert: „Also hat­te der Sturm kei­ne Angriffs­flä­che.“ (Klei­ne Zei­tung, 20.12.2011)


Die uner­wünsch­te Skulp­tur: Geden­ken an die Befreier

Der Sturm als Begrün­dung kann auch nicht die vor­he­ri­gen Van­da­len­ak­te auf die Skulp­tur erklä­ren: Bereits im August wur­de das Denk­mal durch eine Spray-Akti­on beschmiert, spä­ter wur­de ein Hal­te­seil aus der Ver­an­ke­rung gerissen.

Die Mehr­heit der Gemein­de­po­li­ti­ker (mit Aus­nah­me der Grü­nen und Tei­len der SPÖ) hat­te sich nie zu dem Pro­jekt bekannt. Nach­dem die Gemein­de das Pro­jekt jah­re­lang tor­pe­diert und erst in letz­ter Minu­te einen Stand­ort ange­bo­ten hat­te, erklär­te Bür­ger­meis­ter Schirn­ho­fer noch nach der ers­ten poli­tisch moti­vier­ten Atta­cke im August, dass er den Van­da­len­akt zwar schärfs­tens ver­ur­tei­le, ein sol­cher aber zu befürch­ten war, „nach­dem die Sache auf Kon­fron­ta­ti­on ange­legt wor­den war“ (Klei­ne Zei­tung). Die Van­da­len­ak­te sind jeweils von der Stei­ri­schen Kul­tur­in­itia­ti­ve, die das Pro­jekt för­dert, ange­zeigt wor­den. Ein Bei­trag zum Pro­jekt in Pöl­lau fin­det sich hier.


Das offi­zi­el­le prot­zi­ge Geden­ken: Nur für die „eige­nen“ Toten

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