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Ebensee (OÖ): Urteile gegen „Kampfverband Oberdonau“

Mit mil­den Schuld­sprü­chen ende­te der Pro­zess im Lan­des­ge­richt Wels gegen vier wegen NS-Wie­­der­­be­­tä­­ti­­gung Ange­klag­te aus dem Raum Eben­see, denen unter ande­rem vor­ge­wor­fen wur­de, einen „Kampf­ver­band Ober­do­nau“ gegrün­det zu haben. „Natio­nal­so­zia­list war ich nie, das kann ich gar nicht gewe­sen sein”, sag­te der 25-jäh­ri­­ge Haupt­be­schul­dig­te, der bereits 2005 wegen Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt wor­den war und dem sei­ne „Kame­ra­den“ laut […]

12. Jun 2009

„Natio­nal­so­zia­list war ich nie, das kann ich gar nicht gewe­sen sein”, sag­te der 25-jäh­ri­ge Haupt­be­schul­dig­te, der bereits 2005 wegen Wie­der­be­tä­ti­gung ver­ur­teilt wor­den war und dem sei­ne „Kame­ra­den“ laut Staats­an­walt­schaft ein pro­fun­des Wis­sen über das „Drit­te Reich” beschei­ni­gen. Von sei­nem dama­li­gen Gedan­ken­gut habe er sich kom­plett gelöst, er sprach von „Blöd­sinn”. Auch sei­ne Täto­wie­run­gen, u.a. ein SS-Sol­dat und „White Power”, bereue er heu­te. „Das heißt aber nicht, dass ich links bin”, so der Ange­klag­te, der sich selbst „mit­te-rechts” ein­stuft. Ihm wur­de auch vor­ge­wor­fen, Bekann­te gezwun­gen zu haben, ihn auf der Stra­ße mit dem Hit­ler­gruß zu grüßen.

Eini­ge Zeu­gen konn­ten sich in der Haupt­ver­hand­lung nicht mehr an ihre Aus­sa­gen erin­nern. Der Staats­an­walt ver­mu­te­te, Dro­hun­gen könn­ten dabei eine Rol­le gespielt haben. Die Urtei­le – zwi­schen 11 und 36 Mona­te Haft – sind noch nicht rechts­kräf­tig. (OÖN, Krone)